42 Tage ist der große Einschnitt jetzt her. Seit dem ist viel passiert. Ich habe gelernt, die körperliche Veränderung anzunehmen und mich den Gegebenheiten zu stellen. Ich habe aber auch verstanden, dass diese Geschichte keine ist die ich allein meistern kann – und muss. Während den 8 Chemotherapien hab ich immer gefühlt und gesagt, dass ich keine psychische Unterstützung brauche, denn mein Social Medial Leben, das hier, ihr seid meine Psychiater. Ich kann mir meine Ängste, meine Sorgen und meinen Frust von der Seele schreiben und quatschen. Mittlerweile bin ich aber an einem Punkt angekommen, wo es nicht mehr weiter geht, wo ich nicht mehr weiter weiß. Kurz gesagt – diese verdammten Metastasen machen mir das Leben zur Hölle.
Meine Mama sagt, dass es ganz normal ist. Dass es jeder Frau mit Brustkrebs so geht. Erst hat man einen Haufen Untersuchungen, Behandlungen und Operationen, die dazu beitragen diese ungebetene Scheiße aus dem eigenen Körper zu verbannen und auf einmal – wenn die Behandlungen abgeschlossen und die Op’s gelaufen sind – nichts. Einfach nichts. Klar hat man hier und da noch seine Dinge die einem helfen, die Zecke im Zaum zu halten, aber so richtig weiter kommt man eben auch nicht. Es fühlt sich so an, als hätte ich die Liane verloren, an der ich mich all die Monate von Strohhalm zu Strohhalm gehangelt habe…